Rund um Öschingen: Naturschönheiten und Naturgewalten – 27. Oktober

Bei angenehmen Temperaturen machten sich 25 Wanderer auf die Tour rund um Öschingen. Zuerst ging es durch den alten Ortskern mit den schmucken Fachwerkhäusern. Oben bei der Martinskirche erfuhren die Teilnehmer einiges über die Ortsgeschichte sowie über die elegante klassizistische Saalkirche von 1813, die man hinter dem älteren und Ortsbild-prägenden Fachwerk-Kirchturm nicht vermutet hätte.

Nun ging es am Hang entlang bis zu den Sportplätzen, immer die klaffende Wunde des Bergrutsches von 2013 am gegenüberliegenden Dachslochberg im Blick. Doch zuerst wanderten wir weiter durch den bunten Herbstwald und das raschelnde Laub.

Im Bergrutschgebiet gab es Informationen über das Geschehen vom 2. Juni 2013. Auf einer Fläche von ca. 9 ha rutschten etwa eine halbe Million Kubikmeter durchnässter Fels- und Erdmassen talwärts. Dabei wurden Gebäude und Infrastruktur der darunterliegenden Landhaus-Siedlung mit erfasst und teilweise erheblich beschädigt.
Zur Stabilisierung und Entwässerung der Rutschmasse wurde in Zusammenarbeit mit Geologen ein Entwässerungskonzept mittels Tiefdränschlitzen, zentraler Ableitung des Sickerwassers, 12 Grundwasser-Messstellen und 11 Inklinometern zur Feststellung der Hangneigung u.a. umgesetzt. Diese 3,3 Millionen Euro teuren Maßnahmen waren beim Durchqueren der neu angelegten Wege zu sehen. Vor allem aber beeindruckten die enormen Erd- und Felsmassen, die damals in Bewegung geraten waren.

Alle waren aber auch begeistert vom wunderbaren Ausblick auf die sich staffelnden Abhänge des Albtraufs und weit hinaus ins Land, der sich vom oberen Weg des Rutschgebietes bot. „Man muss nicht weit verreisen, um Neues und einmalig Schönes zu erleben – wir haben es hier vor unserer Haustüre“, lautete das Fazit eines Teilnehmers.

Text: Elisabeth Bauer, Fotos: E. Bauer, M. Dürr